Die Wasserstadt ist größte Bauvorhaben in Linden-Limmer und hat durch seine Größe auch eine wichtige Bedeutung für die ganze Stadt Hannover.

Die Wasserstadt Limmer wird auf einer Halbinsel gebaut. Das hat einerseits den großen Vorteil, dass das hier entstehende Wohnquartier von Wasser umrahmt ist und viele Wasser- und Grünflächen direkt vor der Haustür der zukünftigen Bewohner*innen liegen. Klar ist aber gleichzeitig auch, dass es für ein solches Bauvorhaben in so einer Lage auch ein durchdachtes und belastbares Verkehrskonzept braucht. Die Bürgerinitiative in Limmer und der Stadtbezirksrat Linden-Limmer fordern das, solange es Planungen für den Bau der Wasserstadt gibt. Nun sind die ersten Gebäude errichtet und die Planungen für die restlichen Teile der Wasserstadt sollen in diesem Jahr weiter Form annehmen.

Die Erwartungen waren also groß, als am letzten Donnerstag die Stadtverwaltung zu einer öffentlichen Videokonferenz eingeladen hat, um das Verkehrskonzept für diesen Bereich vorzustellen und zu diskutieren. Fazit: Diese Erwartungen wurden enttäuscht! Leider konnte keine Perspektive eröffnet werden, die den heute unbewohnten Bereich der Wasserstadt in der Zukunft, wenn die ca. 1.600 Wohnungen bewohnt sein werden, verkehrlich besser anbindet.

Wir stellen klar: Dabei kann es nicht bleiben! Limmer ist jetzt schon ein verkehrlich stark belasteter Stadtteil. Wenn wir nicht wollen, dass die künftigen Bewohner*innen der Wasserstadt ins Auto gezwungen werden und damit der Wunstorfer Straße der tägliche Verkehrskollaps droht, müssen wir ernsthaft über mindestens folgende Punkte diskutieren und auch zu Lösungen kommen:

1. Wir brauchen für die Wasserstadt eine komfortable, barrierefreie und verlässliche ÖPNV-Anbindung an die Innenstadt. Die bestehende Buslinie 700 erfüllt diese Kriterien aus unserer Sicht nicht!

2. Die Wunstorfer Straße sollte als Bundesstraße entwidmet werden. Nur so können wir hier notwendige Maßnahmen vornehmen, wie z.B. eine stellenweise Verkehrsberuhigung, um u.a. Grundschulwege sicher diese Straße kreuzen zu lassen.

3. Die Wasserstadt hat eine hervorragende Lage, um von hier aus mit dem Fahrrad mobil zu sein. Allerdings sind die bestehenden Wege und Brücken, die von hier in Richtung Innenstadt führen, schon jetzt bereits oft an ihrer Belastungsgrenze. Daher brauchen wir auch hier einen spürbaren Ausbau der Kapazitäten, wenn wir wollen, dass sich die künftigen Wasserstädter*innen in großer Zahl auf's Rad schwingen.

Autor: Matthias Voß